99% Initiative – für ein feministisches JA!



Es gibt gute Gründe für ein überzeugtes, feministisches JA zur 99% Initiative!

Denn: Frauen erhalten nicht nur weniger Lohn, sie leisten auch viel mehr unbezahlte Arbeit – als Mütter, die sich um Kinder kümmern, als Töchter, die kranke Eltern pflegen, als Hausfrauen, die abends noch „kurz“ den Abwasch machen.  Ohne diese Arbeit würde unsere Gesellschaft in kürzester Zeit zusammenbrechen. Trotzdem wird diese enorme Arbeit heute kaum wertgeschätzt und Frauen müssen harte ökonomische Einbussen in Kauf nehmen, weil die Belastung durch Care-Arbeit sie zu Teilzeitarbeit zwingt. Die herrschende Lohnungleichheit und der tiefere Anteil bezahlter Arbeit führen dazu, dass Frauen heute in der Schweiz trotz gleicher Arbeitsbelastung rund 108 Milliarden Franken weniger verdienen als Männer. Dies entspricht einer Einkommenslücke von ca. 25’000 Franken pro weiblicher Person in der Schweiz.

Entsprechend sind Frauen bei den tiefsten Einkommen übervertreten. Armut ist heute weiblich: Die Armutsquote liegt bei den Frauen mit 8.5% deutlich über derjenigen der Männer (6.2%).6 Der Kampf der 99%-Initiative gegen die soziale Ungleichheit ist auch ein feministischer Kampf, mit dem wir das Machtungleichgewicht zwischen den Geschlechtern korrigieren. Wir rücken die Arbeit – auch unbezahlte! – wieder ins Zentrum, entlasten tiefe Einkommen und belasten die Kapitaleinkommen stärker. Mit den Mehreinnahmen wäre es zum Beispiel möglich, Kindertagesstätten und andere Betreuungseinrichtungen zu unterstützen – und somit Frauen ganz gezielt zu entlasten.

Gemäss Bund verdienen Frauen im Schnitt rund 12.5% weniger als Männer, für Kaderpositionen sogar fast 20% weniger. Für einen Grossteil des Lohnunterschiedes gibt es keine andere Erklärung als Diskriminierung.

Möchtest du gerne in deiner Sektion oder in deinem Streikkollektiv einen Themenabend für ein feministisches JA zur 99% Initiative organisieren? Das von der JUSO erstellte Lernmodul mit Kommentaren wird dir dabei von grosser Hilfe sein!